Gießereianlagen
Hersteller | Demag Technica |
Modell | 30/10 D I MCP N |
Kurzbeschreibung:
Die Stranggießanlage Demag Technica 30/10 D I MCP N ist eine Pilotstranggießanlage, die es erlaubt im akademischen Maßstab metallische Werkstoffe zu Halbzeugen zu verarbeiten. Technisch entspricht die Anlage industriell eingesetzten Stranggießanlagen. Die Anlage ist schwenkbar, sodass horizontal, geneigt oder vertikal gegossen werden kann. Die Integration von Stranggießwerkzeugen ist weitestgehend variabel. Üblicherweise werden auf den Einsatzzweck und den Werkstoff angepasste Gleitkokillen auf Basis von stationären Graphitkokillen und Kupferkühlern verwendet. Die Anlage eignet sich zur Urformung eines oder mehrerer metallischer Werkstoffe, sodass monolithische und hybride Halbzeuge gefertigt werden können.
Technische Daten:
Verarbeitbare Gussmenge und Gusswerkstoffe | ca. 70 kg Schwermetall, Aluminium- und Kupferlegierungen |
Schmelz-/Warmhalteofen | Induktion, ca. 60 kW |
Abziehkinematiken und -geschwindigkeiten | Go-Stop, Go-Stop-Back, kontinuierlich, hochzyklisch, 0 mm/min bis 1000 mm/min |
Abziehrichtung | Horizontal, geneigt und vertikal |
Strangguss-Format | Rundformat (max. 60 mm Durchmesser), Bandformat (max. 150 mm x 30 mm Querschnitt) |
Haupteinsatzbereich:
- Monolithischer Strangguss von Aluminium- und Kupferlegierungen
- Verbundstrangguss von Aluminium- und Kupferlegierungen
- Herstellung gradierter Halbzeuge
Ausstattung:
- Temperaturmessung mit Thermoelementen Typ K, Klasse 1, Aufzeichenfrequenz 1 Hz, 48 Kanäle
- Werkzeugtemperierung mit Kühlwasser, 4 separate Kühlwasserkreisläufe, max. Durchfluss ca. 10 l/min pro Kanal, Einlauftemperatur 13 °C bis max. 80 °C
- Variable Werkzeugausstattung auf Basis stationärer Gleitkokillen
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Hersteller | Loramendi |
Modell | SLC2-25L |
Baujahr | 2014 |
Kurzbeschreibung:
Kernschießen beschreibt ein maschinelles Verfahren der Gießereitechnik zur Herstellung von organisch- oder anorganisch gebundenen Kernen aus Sand. Der Formstoff wird zusammen mit dem Bindemittel durch die schlagartige Expansion eines Druckluftvolumens in weniger als 1 s in den Kernkasten geschossen und dabei verdichtet.
Technische Daten:
Werkzeugmaße | 750 mm x 960 mm x 560 mm |
Schießkopf, Schießdüsen und Sandtrichter wassergekühlt | |
Werkzeug ölbeheizt | |
Heißluftbegasung |
Haupteinsatzbereiche:
- Herstellung anorganisch gebundener Sandkerne
- Prüfkörper
- Wassermantelkerne
Ausstattung:
- Werkzeug der Firma Aurrenak
- Modularer Aufbau
- Modul 1: 3-Zylinder-Wassermantelkern (BMW)
- Modul 2: Biegeriegel, Zylinder, Heißverformungsriegel
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Hersteller | utg Eigenentwicklung |
Baujahr | 2022 |
Kurzbeschreibung:
Der Analyseofen wurde im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts Entwicklung eines Materialmodells für die Gasentstehung bei anorganischen Formstoffen aufgebaut. Er ermöglich die geregelte Erwärmung von Proben bei definierter Atmosphäre (Luft, Schutzgas oder Vakuum). Durch den modularen Aufbau können zahlreiche Experimente durchgeführt werden, wie z. B. die Untersuchung der Gasentstehung und Gaspermeabilität von anorganischen Formstoffen oder die Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen. Durch den Einsatz des Analyseofens ist es möglich, Gießversuche im Labormaßstab und unter Laborbedingungen durchzuführen.
Technische Daten:
Maximaltemperatur | >2000 °C |
Max. Aufheizrate | <1000 °C/s |
Ofenraumabmessungen | 200 mm x 200 mm x 200 mm |
Haupteinsatzbereiche:
- Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen
- Untersuchung der Gasentstehung von anorganischen Formstoffen
- Ermittlung der Gaspermeabilität von anorganischen Formstoffen
Ausstattung:
- 2 x Induktionsheizung mit je 6 kW Leistung
- verschiedene Induktorgeometrien
- Temperaturmessung mittels Thermoelementen und Pyrometern (siehe Temperaturmessung)
- Durchfluss- und druckgeregelte Schutzgasflutung
- Vakuumpumpe
- Wassergekühltes Gehäuse
Referenzen:
Kirchebner, B., Kammerloher, S., Fuchs, G., Reberger, E., Volk, W., & Lechner, P. (2023). A Test Stand for Quantifying the Core Gas Release and the Gas Permeability of Inorganically-Bound Foundry Cores. International Journal of Metalcasting, 1-9.
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Hersteller | utg Eigenentwicklung |
Baujahr | 2023 |
Kurzbeschreibung:
Die Niederdruckgießanlage wurde im Rahmen des von der DBU geförderten Projekts Gießtechnische Ansätze zur Steigerung des Wirkungsgrads von Asynchronmotoren aufgebaut. Die Anlage ist speziell für gute Regelbarkeit auch bei kurzen Füllzeiten und anspruchsvolle Füllvorgänge konzipiert. Dadurch ist es möglich, Kurzschlussläufer von Asynchronmotoren im Niederdruckgießverfahren zu fertigen, wodurch im Vergleich zum Druckgießverfahren die Porosität der Kurzschlussläufer deutlich reduziert werden kann.
Technische Daten:
Maximaltemperatur: | <800 °C, widerstandsbeheizt |
Maximaldruck: | 2,0 bar |
Tiegelvolumen: | 5,8 l |
Min. Gießzeit: | < 1,0 s |
Aufzeichnungsfrequenz: | bis 1000 Hz |
Ausstattung:
- 16 Thermoelement-Steckplätze für Kokille/Sandform
- 1 Kühlwasserkreislauf
- Füllstandsmessung über Abstandssensor
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Hersteller | Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRMII) |
Modell | Halogen_10 |
Baujahr | 2010 |
Kurzbeschreibung:
Der Spiegelofen wurde entwickelt, um während einer Wärmebehandlung die Vorgänge im Material mittels Neutronen-Diffraktometrie verfolgen zu können. Hierzu werden Proben mit einem Durchmesser von ca. 8 mm und einer Länge von ca. 15 mm im Zentrum einer Aluminium-Kugel platziert. Um den Neutronenstrahl nicht zu beeinflussen, erfolgt die Temperierung mittels fokussiertem Licht aus vier Halogenlampen.
Unter Verwendung eines Grafittiegels ist es zudem möglich, Material zu schmelzen, um somit beispielsweise Erstarrungsvorgange und Diffusion an monolithischen oder Bimetall-Proben zu untersuchen.
Technische Daten:
Maximaltemperatur | 1200 °C |
Max. Aufheizrate | 50 °C/s |
Probenabmessungen | 8 mm x 15 mm |
Haupteinsatzbereiche:
- Materialcharakterisierung (Gefügeausbildung in Abhängigkeit der Erstarrungsgeschwindigkeit oder Wärmebehandlung)
- Verbundbildung (Erzeugung von Bimetallen unter definierten Zeit-Temperatur-Verläufen)
Ausstattung:
- Temperaturmessung mittels Thermoelementen (siehe Temperaturmessung)
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Kurzbeschreibung:
Der Gießplatz des utg verfügt über diverse Schmelz- und Verarbeitungseinrichtungen. Zu den Schmelzeinrichtungen zählen vier widerstandsbeheizte Öfen (Maximaltemperaturen 1000 °C, 750 °C, 1300 °C und 1100 °C) sowie ein Induktionsofen (Leistung ca. 40 kW). Es lasse sich metallische Werkstoffe bis zu einer Masse von ca. 30 kg Schwermetall in einem Gießvorgang verarbeiten. Die Öfen sind für Schmelz- und Wärmebehandlungszwecke geeignet. Der Gießplatz verfügt über eine Handformstation, in dem Formstoffe zu Gussformen verarbeitet werden können. Der Lehrstuhl verfügt über eine Vielzahl an Dauerformen. Diese Kokillen sind auf unterschiedliche Forschungsprojekte angepasst und eignen sich zur Herstellung von akademischen, abstrahierte Geometrien. Stahlkokillen können mit Kühlwasser temperiert werden. Insgesamt stehen vier separate Kühlwasserkreisläufe zur Verfügung.
Technische Daten:
Schmelz- und Wärmebehandlungsöfen | 4 widerstandsbeheizte Öfen und ein Induktionsofen, bis zu 30 kg Schwermetall, max. Temperatur 1300 °C |
Handformplatz | Verarbeitung von Formsanden zu Gussformen, max. Baugröße ca. 100 x 60 cm in der Formteilungsebene |
Kühlwassertemperierung von Kokillen | Vier separate Kreisläufe, max. 10 l/min pro Kreislauf, Einlauftemperatur 13 °C bis 80 °C |
Haupteinsatzbereich:
- Herstellung von metallischen Endprodukten
- Entwicklung und Qualifizierung neuartiger Messsensoren
- Verbundgießen von mehreren metallischen Werkstoffen
- Thermische Analyse von metallischen Werkstoffen
- Gussfehlerprävention
Ausstattung:
- Temperaturmessung mit Thermoelementen Typ K, Klasse 1, Messsystem NI 9213 von National Instruments, Aufzeichenfrequenz max. 100 Hz, 64 Kanäle
- Faseroptische Dehnungssensoren zur in-situ Messung von Erstarrungsschrumpfung und Abkühldehnungen
- Kontaktlose IR-Temperaturmesstechnik
- Diverse Kokillen aus Warmarbeitsstahl
- Stationen zur Verarbeitung organischer und anorganischer Formstoffe