Academic Network Munich for Additive Manufacturing – AM²

Mehrere Professuren mit dem Arbeitsschwerpunkt Additive Fertigung an Hochschulen in München haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, dem Academic Network Munich for Additive Manufacturing – AM². Das Ziel des Netzwerks ist, als Inkubator für Forschung, Lehre und Innovation im Themenfeld der additiven Fertigung zu agieren. Zukünftig werden gemeinsame Forschungsaktivitäten initiiert und vorangetrieben, um Synergien zu nutzen und den Forschungsstandort München im Bereich der Additiven Fertigung maßgeblich zu stärken. Auch im Bereich Lehre wollen sich die beteiligen WissenschaftlerInnen über alle Qualifizierungsstufen hinweg vernetzen. Ein spezieller Fokus wird darauf gelegt, Promovierende im Bereich Additive Fertigung im Rahmen von regelmäßig stattfindenden PhD-Seminaren in den dauerhaften vertieften Austausch zu bringen.

Gemeinsam decken die Professuren weite Teile des Arbeitsgebietes Additive Fertigung ab. Das gemeinsame Interesse reicht von den im Prozess verwendeten Werkstoffen und ihren Eigenschaften (sowohl Metalle als auch Kunststoffe) über innovative Prozesskonzepte z. B. durch Implementierung von neuen Lasersystemen und bis hin zur Prozessbeobachtung, der Bauteil-Nachbehandlung und der Qualitätssicherung. 

Die beteiligten Professuren möchten sich noch enger vernetzen und im Rahmen von Networking-Aktivitäten, Projektanträgen, Weiterbildungsangeboten und anderen Initiativen die Additive Fertigung im Großraum München stärken und vorantreiben. 


Die beteiligten Professuren und Institutionen:

Lehrstuhl für Werkstofftechnik der Additiven Fertigung

Prof. Dr. -Ing. Peter Mayr
TUM School of Engineering and Design 

Der Fokus des Lehrstuhls liegt auf der Erforschung von Prozess-Struktur-Eigenschafts-Beziehungen in der Additiven Fertigung von Metallen. Dabei werden sowohl Werkstoffe für die Additive Fertigung entwickelt, als auch neuartige Multi-Material-Strukturen durch den Einsatz additiver Technologien generiert. Experimentelle Hochdurchsatzuntersuchungen gekoppelt mit computerbasierter Werkstoffmodellierung und -simulation liefern wichtige Erkenntnisse und die Datenbasis für KI-basierte Ansätze in der Werkstoffforschung.

Professur für Laser-based Additive Manufacturing

Prof. Dr. -Ing. Katrin Wudy
TUM School of Engineering and Design 

Die Professur für Laser-based Additive Manufacturing erforscht pulver- und strahlbasierte Additive Fertigungsverfahren für Kunststoffe und Metalle. Dabei betrachten Frau Prof. Wudy und Ihr Team die gesamte Prozessketten vom Pulver, über optimierte Prozesse bis hin zum Bauteil. Themenschwerpunkte liegen im Bereich neuartiger Belichtungsstrategien sowie Monitoringkonzepte, innovativer Materialien und der hybriden additiven Fertigung. 

Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften

Prof. Dr. -techn. Jan Torgersen

TUM School of Engineering and Design 

Der Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften untersuchen die Gestaltung von Materialien von Grund auf, Schicht-für-Schicht mittels additiver Fertigung und Dünnschichttechnologie und interessieren uns dafür, wie sich die Werkstoffe in diesen Prozessen chemisch und physikalisch formieren um ihre Eigenschaften zu erhalten. Dabei gestaltet Prof. Torgersen und sein Team den Werkstoff entsprechend seiner Leistungsfähigkeit und Recyclierbarkeit, um den stetig steigenden industriellen Anforderungen zu genügen. 

Insitut für Werkstoffkunde

Uni.-Prof. Dr. rer. nat. Eric Jägle
Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik

Der Fokus der Professur am Institut für Werkstoffkunde liegt auf der Untersuchung bestehender und der Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe für und durch die additive Fertigung. Dabei werden die prozess-spezifischen thermophysikalischen Randbedingungen ausgenutzt, um neue Legierungskonzepte zu ermöglichen. Beispiele aus der Arbeit der Professur sind Projekte zu neuartigen Aluminiumlegierungen, in-situ wärmebehandelten Stahlwerkstoffen, Metamaterialien, sowie Multimaterialansätze.

Der Fokus des Smart Manufacturing Lab liegt auf der angewandten Lehre im Bereich Additive Fertigung unter Nutzung der Laser-Strahlschmelztechnologie (PBF-LB/M), des Metal-Binder-Jettings (MBJ) und des Elektronen-Strahlschmelzen (PBF-EB/M). Forschungsseitig liegt der Fokus auf der Verbindung von Prozesstechnik mit Applikationen. Hierbei sind harte Stähle um HRC 60 mit Anwendung im Werkzeugbau von besonderem Interesse.

Am Fraunhofer IGCV wird die Additive Fertigung in drei Stoßrichtungen mit ca. 30 MA erforscht. 

1.     Metallbasierte Additive Fertigung
Multimaterialverarbeitung und Druck sensorintegrierter Bauteile mittels Laserstrahlschmelzen und Kaltgasspritzen, produktionsfokussierte Forschung zu Pulver-Maschine-Post-Prozess-Interaktion

2.     Indirekte Additive Fertigung
Nutzung der Binder Jetting-Technologie zur Herstellung von Formen für den Sandguss, auch für Größtbauteilen mit mehreren Tonnen Masse. Nutzung der Binder-Jetting-Technologie für die Herstellung von Keramikbauteilen.