OptiFit
Bestimmung des optimalen Zeitpunkts von Retrofit-Maßnahmen für intralogistische Anlagen
Eine möglichst hohe Anlagenverfügbarkeit bei gleichzeitig geringen Total Cost of Ownership steht für Betreiber von intralogistischen Anlagen im Vordergrund. Deren wirtschaftlicher Betrieb ist dabei abhängig von der Funktionsfähigkeit einzelner Systemkomponenten. Eine Optimierung der Regalbediengeräte, die häufig Bestandteil von Retrofitprojekten sind und maßgeblich den Durchsatz der Intralogistikanlage beeinflussen, trägt damit wesentlich zur Optimierung des Gesamtsystems bei. Aus diesem Grund ist die Sicherstellung einer langen Funktionalität dieser technischen Systeme besonders wichtig. Neben den üblichen Instandhaltungstätigkeiten zählen auch Modernisierungen zu den Möglichkeiten, die Nutzungsdauer von RBG aufrechtzuerhalten. Die notwendigen Erfahrungswerte zur Bewertung der positiven Effekte von Retrofits bzw. Einschätzung des technischen Zustands können Umsetzer zwar vorweisen, nicht jedoch die Anlagenbetreiber. Dieses Wissensdefizit erschwert den Betreibern, die Notwendigkeit und Dringlichkeit eines Retrofits zu erkennen. So werden zwar explizit sichtbare Teilaspekte, wie z.B. Wartungs- und Reparaturkosten berücksichtigt, schwerwiegende Folgen aufgrund ungeplanter Ausfälle finden jedoch ungenügend Beachtung. Insbesondere die Unkenntnis über Ausfallrisiken und einhergehenden Konsequenzen verzögern die Umsetzung von Retrofits. Damit steigt bei veralteten Anlagen das Risiko für sinkende Anlagenverfügbarkeit, steigende Betriebs- und Ausfallkosten sowie Abkündigungen von Ersatzteilen. Diese Faktoren reduzieren die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, wodurch die Betreiber der Anlagen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gelangen können.
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer Methodik, die die Vorbereitung und Durchführung von Retrofit-Maßnahmen erleichtert und somit die Wirtschaftlichkeit von intralogistischen Anlagen zu gewährleistet. Hierfür werden Lösungen entwickelt, wie Schwachstellen im Retrofitprozess begegnet und Voraussetzungen für erfolgreiche Modernisierungen geschaffen werden können.
Die Durchführung des Forschungsvorhabens erfolgt anhand von sechs Arbeitspaketen. In AP 1 wird der IST-Prozess von Retrofitvorhaben für Regalbediengeräte untersucht, um die Auslöser für Retrofits, relevante Komponenten bzw. notwendige Maßnahmen zu identifizieren. Diese Erkenntnisse werden in AP 2 berücksichtigt, um Optimierungspotenziale herauszustellen. Anschließend entsteht ein erstes Konzept zur Verbesserung des Retrofitprozesses, das in den folgenden Arbeitspaketen konkretisiert wird. Tätigkeiten in AP 3 fokussieren sich auf die Erhöhung der Sensibilisierung, z.B. durch die Entwicklung eines webbasierten um Betreiber zu informieren oder durch öffentlichkeitswirksame Publikationen. In AP 4 entsteht ein Konzept, das Anlagenbetreiber bei der monetären Bewertung eines anstehenden Retrofits unterstützt. In AP 5 wird erarbeitet, welche Maßnahmen und Hilfestellungen die Durchführung von Modernisierungen im Vorfeld erleichtern. Abschließend werden die Ergebnisse aus AP 3-5 zusammengefasst, getestet und anschließend evaluiert.
- TELOGS GmbH
- IGZ Ingenieursgesellschaft für logistische Informationssysteme mbH
- Weissenborn Logistik Consulting
- MIAS Group
- Witron Logistik + Informatik GmbH
- SSI Schäfer Noell GmbH
- Swisslog AG
- TGW Logistics Group
- Schenker Deutschland AG (Eching)
- LTW Intralogistic GmbH
- Gebhardt Fördertechnik GmbH
Das IGF-Vorhaben 20157 N/1 der Forschungsvereinigung Intralogistik / Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) e.V. wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.